Mit einem Klick ins Rathaus: Smart City Solingen
Die Verwaltung der Stadt Solingen verfügt über eine Vielzahl von Datensätzen: zum Beispiel Informationen zu Vereinen, zum Einzelhandel, zu Handwerkern und zu Restaurants. Aber auch geografische Auskünfte zu Standorten von Haltestellen, Ämtern und derzeit – leider – auch Daten zu Inzidenzzahlen hält die Verwaltung für ihre Bürger:innen bereit. Das Problem dabei: Die Angaben sind zwar vorhanden, jedoch noch nicht komplett vernetzt und dadurch für die Nutzer:innen nicht (oder nur eingeschränkt) erhältlich.
Das Ziel der Smart City Solingen lautet: Du bekommst mit einem Klick Antworten auf deine Fragen und alle Daten sind auf einen Blick verfügbar. Wann fährt der nächste Bus? Wo findest du die nächstgelegene öffentliche Toilette? Was benötigst du für deine Ummeldung? Das alles wird bald möglich sein – Datensätze werden zu Datenschätzen dank der digitalen Verbindung aller Datenquellen.
Wie die Vernetzung von Daten unsere Mobilität verändern wird
Auch die Mobilität von morgen benötigt einen ganzheitlichen Blick. Eine Mobilitätswende wird nur funktionieren, wenn Bürger:innen eine Auswahl an Mobilitätsangeboten haben, die sie einfach und schnell digital buchen können. Wenn jedes Mobilitätsangebot einzeln abgefragt werden muss, ist das für viele schon Hindernis. Die geschickte Kombination und Verknüpfung der Daten schafft einen großen Mehrwert für alle: sei es indirekt durch einen geringeren ökologischen Fußabdruck oder direkt durch einen spürbar besseren Service. Das Leben der Bürger:innen wird einfacher, die Stadtverwaltung effizienter.
Smart City als urbane Datenplattform
Ziel einer Smart City ist die einfache und schnelle Bereitstellung von Daten. Auch wenn die Informationen bereits heute fast durchgehend vorhanden sind, können sie in der Regel nicht kombiniert werden. Das liegt an zwei Ursachen: Die bestehenden Datenquellen haben keine Schnittstellen, der „Datenschatz“ ist begraben und es gibt keine „Datendrehscheibe“, die die unterschiedlichen Quellen verbindet.
Die Klingenstadt Solingen setzt seit 2019 sukzessive Maßnahmen um, die eine bessere digitale Nutzung der Informationen möglich macht:
- konkrete Vorgaben bezüglich Schnittstellen bei der Auswahl neuer Anwendungen
- Bewertung und Anpassung bestehender Anwendungen
- Etablierung von neuen Schnittstellenstandards und - wo dies möglich ist - die Nutzung von bestehenden Standards
- Aufbau einer urbanen Datenplattform.
Nachhaltigkeit als Ziel: Open Smart City Solingen
Im Sinne der digitalen Nachhaltigkeit ist es das Ziel, sämtliche Smart City-Bestrebungen (soweit möglich) auf der Basis von Open Source umzusetzen. „Public Money, Public Data, Public Code“ ist die Devise. Aus diesem Grund hat sich die Klingenstadt Solingen gegen fertige, herstellergebundene Systeme entschieden, setzt auf bestehende Open Source-Projekte und stellt diese in einem gänzlich neuen „Ökosystem“ zum ersten Mal zusammen: Verwaltungs-, Geodaten- und Sensorsysteme, aber auch Statistik- und Serviceportale werden durch Schnittstellen miteinander verbunden und können sogar durch externe Daten erweitert werden. Welcome to „Open Smart City Hub Solingen“!
Digitale Angebote für Bürger:innen auf einen Blick - die „Mensch SolingenApp“
Nicht nur die Datenerhebung, -speicherung und –auswertung gehört zum Open Smart City Hub, sondern auch die Bereitstellung über unterschiedliche Kanäle. Denn nur die digitale Nutzbarkeit der Daten führt zu einer sichtbaren Smart City!
Der persönlichste und direkteste Kanal des Open Smart City Hubs ist die „Mensch SolingenApp“ auf Grundlage der Open SmartCity App. Die Klingenstadt Solingen hat sich dafür u.a. mit den Städten Remscheid, Wolfsburg, Mönchengladbach und Dortmund zusammengetan und entwickelt nun gemeinsam in einer Entwicklungspartnerschaft digitale Angebote für ihre Bürger:innen.
Open Smart City Screens: digitale Hotspots in der Stadt
Der nächste Kanal, der an das Open Smart City Hub angebunden wird, ist das Open SmartCity Screen: Das sind in der ganzen Stadt verteilte Informationsstelen mit öffentlich bedienbaren, digitalen Bildschirmen und einer Software, die die Angebote der Stadt Solingen bereitstellt.
Diese Anzeigen werden nach und nach an Hotspots in Solingen aufgebaut und liefern den Zugang zu ortsgebundenen, digitalen Informationen. Auch reine Informations-Displays, die nicht manuell bedient werden, können mittels der Software mit Daten versorgt werden.
Zukunftsaussichten
Im ersten Halbjahr 2023 wird auch die Website solingen.de auf ein neues System umgestellt. Ab diesem Zeitpunkt liefert Open Smart City Hub die Infos für die Website.
Zwei weitere Kanäle sind die Anbindung von Smart Home-Systemen und die Bereitstellung über Open Data. Doch hierzu im späteren Verlaufe des Smart City-Projektes mehr!
Parallel werden immer mehr Datenquellen an das Open Smart City Hub angebunden und können in Zukunft auch über die Kanäle bereitgestellt werden. Neben Verwaltungsdaten sind das Informationen der Einzelhändler:innen, von Vereinen, des ÖPNV etc.
Last but not least: mit Sicherheit digital
Damit das Ganze datentechnisch auch sicher ist, begleiten das Bundesamt für Sicherheit und die stadteigene Informationssicherheit das Projekt zum Open Smart City Hub. Getestet wird alles von externen, zertifizierten Informationssicherheits-Expert:innen.